Verbrannt - Was ich gelernt habe

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Ich musste – oder besser gesagt durfte – lange, zu lange ruhig sein, um meine Wunden von der Verbrennung zu heilen. Eine unfreiwillige Pause, in der mein Körper nichts anderes brauchte als Zeit. Doch wer mich kennt, weiß: Stillstehen ist nicht meine Stärke.

Diese Zeit war unglaublich herausfordernd. Körperlich, weil selbst die kleinsten Dinge plötzlich unmöglich waren. Emotional, weil mich diese plötzliche Ruhe mit Gedanken und Gefühlen konfrontierte, die ich sonst so geschickt im Alltag verdrängt habe. Aber gleichzeitig war es eine Phase voller Erkenntnisse. Ich habe so viel gelernt. Über mich. Über das Leben. Über Dinge, die uns alle irgendwann betreffen. Und genau das möchte ich mit dir teilen.

  1. Ich bin nicht alleine.

Ich denke es oft – immer noch: Ich bin allein. Ein Gedanke, der sich festgesetzt hat, obwohl er eigentlich nicht wahr ist. Vielleicht kennst du das auch?

Und dann kam der Moment, in dem wirklich nichts mehr ging. Duschen? Unmöglich. Kochen? Keine Chance. Selbst das Laufen war eine Herausforderung. Ich hätte also allen Grund gehabt, mich noch einsamer zu fühlen. Doch stattdessen passierte etwas Erstaunliches: Menschen waren plötzlich für mich da. Meine Familie. Meine Freunde. Sogar meine Nachbarn.

Sie haben mir Essen vorbeigebracht, meinen Einkauf erledigt, mich einfach besucht – oft ohne, dass ich darum bitten musste. Und das hat mich tief berührt. Denn wie oft glauben wir, alles alleine schaffen zu müssen? Wie oft trauen wir uns nicht, um Hilfe zu bitten, weil wir denken, wir würden andere belasten?

Diese Zeit hat mich gelehrt: Ich bin nicht so allein, wie ich manchmal denke. Und du bist es auch nicht. Manchmal müssen wir uns nur trauen, hinzusehen – und zuzulassen, dass andere für uns da sein wollen.

2. Ruhig zu sein ist anstrengend.

Von einem Tag auf den anderen war alles anders. Keine Termine. Keine To-do-Listen. Kein Treffen mit Freunden. Kein Alltag, der mich ablenkt. Auf einmal wurde es still – in meinem Leben und in mir.

Und weißt du was? Diese Stille war anstrengender als jeder stressige Tag.

Denn plötzlich waren sie da: Gedanken, die ich lange weggeschoben hatte. Gefühle, für die ich mir sonst keine Zeit genommen habe. Unsicherheiten, Ängste, alte Wunden. All das, was im Lärm des Alltags keinen Platz findet, kam mit voller Wucht hoch. Und ich konnte nicht weglaufen, weil ich ja sowieso stillhalten musste.

Aber ich habe etwas gelernt: Es kommt nur hoch, was sowieso schon da ist. Diese Gefühle waren nicht neu – sie waren immer da. Ich hatte sie nur verdrängt. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum so viele Menschen sich mit Stille so schwer tun.

Wir stopfen unsere Tage voll, rennen von einem Termin zum nächsten, scrollen endlos auf dem Handy – alles, um bloß nicht nach innen zu schauen. Aber irgendwann holt uns das Leben ein. Und dann? Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als hinzusehen.

Diese Zeit der Stille hat mir gezeigt, dass ich nicht davor weglaufen muss. Dass es okay ist, wenn alte Gedanken und Emotionen hochkommen. Und dass sie gehen dürfen, wenn ich ihnen endlich Raum gebe.

3. Die größten Erkenntnisse entstehen in der Stille.

Wenn ich eines gelernt habe, dann das: Stille kann unbequem sein. Sie kann wehtun. Aber sie ist auch ein Geschenk.

Denn genau in dieser unfreiwilligen Ruhe habe ich gelernt, mich selbst besser zu verstehen. Ich habe gespürt, was mir wirklich wichtig ist. Ich habe erkannt, welche Ängste ich mit mir herumtrage – und dass sie mich nicht definieren müssen.

Und ich weiß: Auch du wirst irgendwann an diesen Punkt kommen. Vielleicht nicht durch eine Verletzung wie bei mir. Vielleicht durch eine andere Krise, eine Veränderung, einen Abschied. Momente, in denen das Leben dich zwingt, innezuhalten.

Wenn es soweit ist, erinnere dich daran: Du bist nicht allein. Und es ist okay, wenn Stille sich unangenehm anfühlt. Sie bringt genau das ans Licht, was gesehen werden will.

Vielleicht hast du das auch schon erlebt? Wie gehst du mit Stille um? Schreib mir – ich bin gespannt auf deine Gedanken. 💛

Herzlich,

Salome

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